Die Forschung zur Schwarmintelligenz zeigt, dass komplexe kollektive Entscheidungen ohne zentrale Steuerung getroffen werden können. Ameisen, Bienen, Fisch- und Vogelschwärme koordinieren ihr Verhalten über einfache lokale Interaktionen, Feedback-Mechanismen und Umweltveränderungen (Stigmergie). Information fließt dabei dezentral durch chemische, visuelle oder mechanische Signale und kann sich selbst verstärken oder abschwächen, um flexible, adaptive Lösungen zu ermöglichen.
Doch was bedeutet das für unser eigenes Verständnis von Realität? Während Menschen in einem auf dualer Information basierenden Weltbild operieren – mit einer stark rationalen, kausal geordneten Wahrnehmung – gibt es Hinweise darauf, dass andere Lebewesen in fundamental anders strukturierten Realitäten existieren. Ihre Wahrnehmung ist durch spezifische Sinnesorgane geformt, die völlig andere Informationsprioritäten setzen.
Ein Konzept, das diese Differenzen erklären könnte, ist die Theorie der morphischen Felder, die von Rupert Sheldrake vorgeschlagen wurde. Sie besagt, dass eine Art kollektives Gedächtnis existiert, das Organismen über Raum und Zeit hinweg verbindet. Auch wenn diese Hypothese wissenschaftlich umstritten bleibt, wirft sie interessante Fragen über die Natur von Information und Wahrnehmung auf.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob Information nicht nur als materielle oder digitale Entität existiert, sondern auch in einer erweiterten, möglicherweise jenseits des Raum-Zeit-Kontinuums angesiedelten Form. Träume sind ein Beispiel für eine alternative Realität, die völlig unabhängig von den physikalischen Gesetzen unserer Wachwelt funktioniert. Emotionen könnten ebenfalls Teil eines solchen Informationsfeldes sein – eine Art von erweiterter Information, die sich nicht über klassische Mechanismen erklären lässt, aber dennoch eine fundamentale Rolle in der Struktur unseres Universums spielt.
Diese Perspektiven werfen ein neues Licht auf die Art und Weise, wie Information im Universum organisiert sein könnte. Vielleicht existiert neben der klassischen Realität eine tiefere, verborgene Ebene der Information – eine Art „komplexe Realität“, die wir nur in Fragmenten durch Emotionen, Intuition oder Träume wahrnehmen. Der Informationsfluss in Schwärmen könnte dabei ein Schlüssel sein, um zu verstehen, wie dezentrale Systeme emergente Intelligenz erzeugen – ein Prinzip, das möglicherweise nicht nur für biologische, sondern auch für tiefere kosmologische Strukturen gilt.