fx 1989, 2007, 2024


Francine Xavier (1956, Linz)

ist ein österreichischer Künstler, der an der Akademie für Angewandte Kunst „Visuelle Kommunikation“ studierte. Anschließend war er Assistent bei Prof. Peter Weibel und unterrichtete bis 1992 an derselben Akademie in den Bereichen Computersprachen, audiovisuelle Produktionen, Elektronik und Elektrotechnik. An der Technischen Universität Graz war er zudem Lehrbeauftragter am Institut für Baukunst für „Kommunikationstheorie“.

Künstlerische Tätigkeit und Ausstellungen Franz Xavier nahm an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil, darunter renommierte Veranstaltungen wie die Ars Electronica, die Aperto Biennale di Venezia, die Triennale in Mailand und die Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn, Deutschland.

Kunst und Technologie Er arbeitet im Spannungsfeld zwischen Kunst und Technologie und interessiert sich besonders für Störungen und „Glitches“ in den Bereichen Kunst, Mathematik und Physik. Eine soziale Komponente ist dabei stets Teil seines künstlerischen Schaffens.

Frühe Werke und Experimente Er begann in den späten 80er Jahren mit der Einbeziehung des elektromagnetischen Raums in Kunstinstallationen und arbeitete mit geostationären Wettersatelliten, was 1989 in der Neuen Galerie Graz und 1990 auf der Aperto bei der Biennale in Venedig präsentiert wurde. Mit Antennen und Radioteleskopen erweiterte er seine Raum-Zeit-Installationen im Sinne von Marshall McLuhan, indem Schwingungen zu Formen wurden.

Engagement in der Netzkultur Mit dem Aufkommen der Open-Source- und Free-Software-Bewegung Mitte der 90er Jahre engagierte er sich in der entstehenden Hackerkultur und war aktiv an der sozialen Verschiebung von der Medienkunst der 80er Jahre hin zu einer neuen Netzkultur beteiligt.

Netzwerkarbeit und Projekte Franz Xavier arbeitete beim Netzwerk Silverserver und initiierte das freie Bürgerfunknetz Funkfeuer.at in Wien und Graz. Von 2004 bis 2007 war er mit seinem „Medienkunstlabor“ im Kunsthaus Graz tätig, wo der „Data-Spind“, eine Schließfachskulptur, 60 Internetserver von Künstlerinnen und Netzkulturaktivistinnen beherbergte. In diesem Raum fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, die die lokale soziale Komponente förderten.

Aktuelle Arbeiten Seit 2008 arbeitet er wieder eng mit der Stadtwerkstatt Linz zusammen, mit der er bereits in den späten 80er Jahren im Bereich der Medienkunst kooperierte. Er initiierte ein „Artist in Residence“-Programm auf dem Kunstschiff Eleonore und gründete das „Infolab“ der Stadtwerkstatt. Ziel seiner Arbeit ist es, die Informationsgesellschaft kritisch zu hinterfragen und menschliche Aspekte in der digitalen Welt zu fördern. Franz Xavier propagiert eine neue Methode der Informationsverarbeitung, bei der Informationen nur komplex verarbeitet werden sollten. Sein Symbol dafür ist die Wurzel aus minus eins.
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Donautik
stwst48
http://kunstlabor.at
http://halfbit.org
short impression / work 85-95
credits:
End 80ties:
Armin Medosch, Peter Weibel, Ruth Schnell, Verena Formanek, Leo Schatzl.

STWST around 1992:
Gotthard Wagner, Tomi Lehner, Georg Ritter, Markus Binder, Gabi Kepplinger

Kunstlabor 1995:
Oskar Obereder, Max Kossatz, FE Rakuschan

Silverserver:
Chris Mutter, Franz Schaefer, Andrea Mair, 

Funkfeuer:
Team Teichenberg, Aaron Kaplan, Roland Jankowski

MKL Graz:
Armin Medosch, Klaus Knopper, knoppix.at (Duesseldorf, Germany); TuringTrainTerminal
Severin Hofmann, Udo Wid, David Moises (Wien, Austria); Jaromil - dyne.org
(Amsterdam, Netherland); girl.tv (Hamburg, Germany); HIVE Networks,
(London, England); kuda.org - (Novi Sad, Serbia); Tim Boykett -
(Perth/LInz , Australia/Austria); Steim - (Amsterdam, Netherland); Sven
Guckes (Berlin, Germany), Rama Cosentino (Barcelona, Spain); 1st
pd-convention (with Miller Puckette, USA and ca 30 other developers
from all around the world).

STWST aroung 2008:
Chris Eder, Armin Medosch, Olivia Schütz